WERKSTÄTTEN
& GESCHÄFTE
Die
späteren Werkstätten & Geschäfte werden anfänglich
- bis das Hauptgebäude fertig ist - als
Schlafräume und Klassenzimmer für unsere Volksschule
verwendet werden. Mit weiteren
21.000€
können wir sie bauen. Wenn ihr dazu beitragen
wollt, schreibt bitte "Bau" als Verwendungszweck.
Wir ihr geben könnt steht links.
POLITISCHE
SITUATION IN MALI
2012
veränderte ein Militärputsch den
vorgezeichneten Weg des Landes. Dschihadisten übernahmen
die Kontrolle des Nordens des Landes und führten
die Scharia ein, die 10 Monate lang Gesetz war. Dann befreiten
die Franzosen den Norden und blieben im Land um beim Kampf
gegen Al-Qaida und dem IS zu helfen sowie die malische Armee auszubilden.
2020 veränderte ein weiterer Militärputsch
wiederum die Richtung des Landes, was bei einem weiteren Putsch
2021 noch einzementiert wurde, als derselbe Putschist die Kontrolle
komplett übernahm. Seitdem geht alles noch mehr immer
mehr abwärts. Letzen Sommer verwies Mali die letzten
Franzosen des Landes, und nun haben sie sich an
Russland gewandt um militärische Hilfe zu bekommen
und haben die russische Wagnergruppe eingeladen,
die dafür bekannt ist sich über Gesetze hinwegzusetzen
und die bereits schreckliche Grausamkeiten in Mali
begangen hat. Erst vor ein paar Wochen wurde ein Top Leiter
der UNO des Landes verwiesen, und so steigen die Spannungen
zwischen der Regierung und der UNO weiter. Mali ist die tödlichste
UNO Friedensmission der ganzen Welt.
Frankreichs
Abzug aus Mali hat dem IS den Freiraum gegeben,
den er benötigte um sich neu sammeln und neue Kraft zu gewinnen
und hat dadurch seine Macht und seinen Einflussbereich vergrößert.
Sie haben schreckliche Massaker ganzer Dörfer begangen
um ihre Macht zu beweisen und vergrößern das Gebiet,
das in Mali unter ihrer Kontrolle ist. Selbst andere dschihadistische
Gruppierungen haben sich nun gegen sie gewendet und versuchen sie
gemeinsam mit der malischen Armee und den Russen zu bekämpfen.
Über 400.000 Malier sind vertrieben worden
und bekommen keine oder fast keine Hilfe von der Regierung, und
9 Millionen Malier benötigen Hilfe. Der IS
erlaubt keinen humanitären Organisationen, die aus Frankreich
Finanzen erhalten, zu helfen und haben dadurch Hilfe von humanitären
Organisationen stark eingeschränkt.
Mali
wurde vom regionalen ökonomischen Block sowie der afrikanischen
Union sanktioniert und ausgeschlossen. Da die Nachbarländer
Guinea und Burkina Faso ebenfalls Putsche hatten und sich in einer
ähnlichen Situation befinden, haben die drei Länder nun
ihre eigene Allianz gegründet. Mali soll in
einem Jahr Wahlen abhalten, und die Regierung arbeitet gerade
an einer neuen Verfassung, die sie davor ratifizieren will.
Ein Entwurf wurde gerade öffentlich gemacht, damit er von der
Bevölkerung begutachtet und dann später in einem Referendum
abgesegnet werden kann. Die neue Verfassung gibt dem Präsidenten
alle Macht in die Hand. Sie beseitigt Französisch
als Nationalsprache und macht sie zu einer Arbeitssprache, doch
bislang bleibt Mali ein säkularer Staat. Islamische
Leiter haben jedoch viel an Macht gewonnen und sind immer noch dabei
Druck auszuüben, damit Mali als islamischer Staat ausgerufen
wird. Erst kürzlich wurde ein hochstehender Imam
von der malischen Regierung ausgezeichnet, der dazu aufgerufen hat
gegen die Christen aufzustehen.
Die
Angriffe der Dschihadisten kommen der Hauptstadt
immer näher. Erst vor kurzem wurde ein Checkpoint,
durch den Paul häufig muss, angegriffen. Paul bewegt sich nun
ohne seinen Ausweis, in dem "Pastor"
steht, fort und vermeidet es soweit wie möglich unser Auto
zu verwenden, wenn er in die Dörfer fährt, da die Dschihadisten
sich genau solche Fahrzeuge aneignen wollen. Sie haben sich auch
erkundigt, wann wir - die Weißen aus dem
Westen - wieder zurückkommen, weshalb wir momentan nicht nach
Mali reisen können. Bitte betet für Paul,
für unser Zentrum und für das Land Mali.
MEHR
UND MEHR HUNGER
Steigende
Preise machen nun eine bereits brenzlige humanitäre
Situation in Mali noch schlimmer. Dank der deutschen NGO CCARA und
manchen von euch haben wir in den letzten Monaten jedes
Monat um die 40 Säcke Reis verteilen können.
Die Leiter von Sebela sind zu uns gekommen, um
uns aus tiefstem Herzen dafür zu danken und uns wissen zu lassen,
dass es nur unser Reis war, der eine Hungersnot
in ihrem Dorf verhindert hat, vor allem nach der schlechten
Regenzeit letztes Jahr. Viele Menschen, denen wir Reis
geben, hatten bereits seit ein, zwei oder drei Tagen nicht mehr
gegessen und sind sehr dankbar, wenn wir ihnen Reis geben, und dann
gehen sie noch und geben anderen Leuten in Not etwas davon. Das
erinnert mich an die Gemeinde des Neuen Testamentes,
in der niemand Not hatte, da sie alles miteinander teilten.
Jeden
Monat warten jetzt Leute ungeduldig darauf, dass
wir ihnen Reis geben, und Paul wählt mit den lokalen Leitern
sorgsam aus, wer ihn am meisten benötigt. Die Leute sind so
verzweifelt, dass immer mehr Ehemänner ihre Familien
verlassen um zu versuchen es nach Europa zu schaffen, und
viele von ihnen sterben beim Versuch das gelobte Land, das sich
überhaupt nicht als solches herausstellt, zu erreichen. Die
Ehefrauen bleiben mit ihren Kindern zurück, die sie nicht ernähren
können, und überlegen sich ihre Kinder zu verlassen oder
enden auf der Straße, wo sie entweder betteln
oder sich prostituieren. Heute möchte ich
euch wieder einmal drei Zeugnisse weitergeben:
Das
ist Koumba aus Sebela. Es ist ein Jahr her seit
sie von ihrem Mann gehört hat, der sie vor 13 Monaten verließ
um zu versuchen es nach Europa zu schaffen. Damals war sie mit ihrem
fünften Kind schwanger. Seitdem versucht sie sich mit dem Pflanzen
von Gemüse über Wasser zu halten, aber es reicht nicht
um ihre Familie zu versorgen. Als wir ihr Reis gaben, hatten sie
und ihre Kinder schon seit zwei Tagen nichts mehr gegessen. Sie
war sehr dankbar und hörte nicht auf uns mit Segnungen zu überschütten.
Sie erzählte uns, dass sie ihre Kinder verlassen und weglaufen
wollte, da sie nicht wusste wie sie sie versorgen sollte.
Das
ist Rokia, 21 Jahre alt. Sie und ihre 15-jährige
Schwester Fatoumata leben in Dara. Sie mussten zusehen, als ihre
Eltern im vom Dschihadisten kontrollierten Norden Malis getötet
wurden.
Als Flüchtlinge in Dara hat Rokia versucht sich mittels Betteln
und Prostitution über Wasser zu halten. Als wir ihr Reis gaben
versprach sie uns das nicht mehr zu machen. Sie möchte jetzt
stattdessen etwas verkaufen und so Geld verdienen. Sie ist nun Teil
unserer Bibelentdeckungsgruppe, und wir sind dabei zu überlegen,
wie wir ihnen helfen können eine Ausbildung zu bekommen und
Geld zu verdienen.
Das
ist Salimata. Sie hat drei Kinder und lebt in Sebela.
Ihr Ehemann befindet sich in Algerien, doch seit 9 Monaten hat sie
nichts mehr von ihm gehört. Sie hatte bereits 2,5 Tage nichts
mehr gegessen, als wir ihr Reis gaben. Sie sagte, "Dieser Reis
rettet uns das Leben."
Die
Reispreise sind gerade wieder hinaufgegangen,
so dass ein Sack Reis nun 46€ kostet.
KINDER
SUCHEN PATEN
Wir
haben momentan 53 Kinder in unserem Patenschaftsprogramm.
Einige von ihnen suchen bereits seit langem jemanden, der sie mit
50€ pro Monat unterstützt, damit sie
in die Schule gehen können und mit dem Allernötigsten
versorgt sind. Bitte lest ihre Geschichten und zieht in Betracht
ihre "westlichen Eltern" zu werden.
Adama
wurde von seiner Mutter verlassen, als er 6 Monate alt war. Er lebt
mit seinem Vater und dessen neuer Frau. Sein Vater will, dass er
in einem Gemeinschaftsgarten arbeitet statt in die Schule zu gehen,
da er sich die Schule nicht leisten kann. Mit unserer Hilfe geht
Adama wieder zur Schule und ist in der 5. Schulstufe.
Bouramas
Vater ist schon seit langem krank und gelähmt und ist seit
2019 zu Hause, weil er nicht arbeiten kann. Die Ärzte waren
nicht in der Lage festzustellen, was ihm fehlt. Bouramas Mutter
ist Christin und Teil unserer Gemeinde geworden. Aufgrund ihrer
verzweifelten Situation haben wir ihnen schon einmal mit Reis geholfen.
Dank der Patenschaft kann Bourama wieder in die Schule gehen. Er
ist jetzt in der 6. Schulstufe.
Dem
ist Fulani, ein (Halb-)Nomadenvolk von sehr gläubigen Moslems
und lebte früher im Norden Malis. Aufgrund seiner ethnischen
Herkunft wurde seine Familie verdächtigt Dschihadisten zu sein,
weshalb sie letztendlich flüchten mussten, um ihr Leben zu
retten. Als sie in Dara ankamen konnte Dem dank eines Flüchtlingsprogrammes
wieder in die Schule gehen, doch noch bevor er mit der 6. Schulstufe
fertig war endete die Unterstützung des Programmes. Die Familie
hatte keinerlei Mittel, doch dank unseres Patenschaftsprogrammes
konnte Dem 2021 die 7. Schulstufe beginnen. Der Direktor hatte gesagt,
dass er so ein guter Schüler war, dass er die 6. Schulstufe
nicht beenden muss. Jetzt ist er in der 8. Schulstufe.
Nachdem
Merys Vater sie verlassen hatte, heiratete seine
Mutter wieder, weshalb sie ihren Sohn ihrer Mutter übergab,
damit sie ihn großzieht. Merys Großmutter konnte es
sich nicht leisten ihn in die Schule zu schicken, und so musste
er inmitten des ersten Schuljahres die Schule abbrechen. Dank unseres
Patenschaftsprogrammes konnte er 2012 wieder mit der ersten Klasse
anfangen. Jetzt ist er in der zweiten Klasse.
Joseph
ist das vierte Kind seiner Eltern. Sein Vater ist Tischler, und
wir ermöglichen es ihm in die Schule zu gehen. Er hat gerade
einen seiner beiden Halbpaten verloren. Eine halbe Patenschaft beläuft
sich auf 25€ pro Monat.
KURZNACHRICHTEN
- Täglicher
Blog - Wenn ihr nicht auf Facebook seid, aber trotzdem
meine (fast) täglichen Updates über
unser Leben (mit den Drillingen), inklusive Fotos, sehen wollt
(auf Englisch), dann könnt ihr das auf unserer Webseite tun.
Geht zu https://h2tni.org/blog/.
- Vorladung
- Pauls Vorladung zu Regierungsbeamten findet endlich
morgen Montag statt. Bitte betet für Gunst
für ihn und uns, wenn sie ihn weiter befragen, nachdem sie
uns nach falschen Anschuldigungen in den letzten Monaten durchleuchtet
haben.
- Bakary
- Dieser mein geliebter Sohn, der sein ganzes Leben bei
uns gelebt hat, nachdem wir ihn als 4-Jährigen von
der Straße geholt haben, hat vor zwei Monaten ein
paar Telefone gestohlen und ist dann weggelaufen, kurz bevor er
mit seiner Tischlereischule fertig geworden wäre. Paul
hat ihm gerade Geld geschickt, damit er ein Busticket nach Hause
kaufen kann. Wieder zurück wird er seine Ausbildung beenden.
Bitte betet für ihn.
- Bau
- Im Juli haben wir endlich die
Baugenehmigung bekommen, woran wir jahrelang gearbeitet
hatten. Zuerst wartete unser Baumeister auf das Ende der
Regenzeit um weiterzubauen, dann sagte er uns, dass er
unser Geld bereits ausgegeben hatte, weshalb er andere Projekte
zuerst beenden musste, nun sagte er, dass er demnächst für
ein Projekt bezahlt wird und beginnen wird Baumaterial und -geräte
auf unser Grundstück zu bringen, um weiter am vierten Gebäude
zu bauen.
- Die
fünf Wilsons - Die Kinder haben das Frühlingssemester
begonnen, weshalb sie einen neuen Stundenplan mit anderen Kursen
haben. Sie gehen schwimmen, tanzen, turnen und
in einen Französisch- und Musikkurs.
Sammy geht nun zu zwei wöchentlichen Therapien, Physiotherapie
und Logopädie, und er hat gerade einen Rollstuhl
bekommen, was uns das Herumkommen erleichtern wird und ihm eine
neue Bewegungsfreiheit gibt. Übernächste Woche fahren
wir für ein paar Tage zur Missionskonferenz in Wels,
wo ich am Samstag Vormittag um 11:30 einen Workshop mache. Ich
werde erzählen wie ich ohne irgendetwas nach Mali ging und
was der Weg war, so dass die Arbeit dort nun von Paul, einem einheimischen
Leiter, geführt wird. Paul wird in einem Videogespräch
aus Mali seine Seite der Geschichte erzählen.
- Volksschullehrer
- Wir suchen nach wie vor einen französischsprachigen
Lehrer für die erste Klasse, der zu uns nach Mali
kommt. Es gibt ein so großes Bedürfnis nach einer guten
christlichen Schule, wo die Kinder mit Würde
behandelt werden und etwas lernen. Viele unserer
moslemischen Nachbarn würden ihre Kinder in unsere Schule
schicken. Bitte betet mit uns für diese große Not!
- Freiwillige
Helfer -
Möchtest du kommen, um das Leben einer Waise zu verändern?
Möchtest du die Kranken heilen? Das Evangelium
denen predigen, die es noch nie gehört haben?
Komm für eine Zeit nach Mali
und erlaube dem Herrn, dein Leben für immer zu verändern.
Ob
tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten,
so wird es doch dich nicht treffen.
(Psalm 91,7)
Im
Vertrauen zu IHM!
Claudia (& Randy) |